In diesem Moment, in dem das europäische Bildingssystem mit der Neoliberalisierung geschädigt ist, sehen wir mit Bewunderung die Mobilisierung und den starken Kampf der Studierenden-Bewegungen in Lateinamerika. Zwei wichtige Beispiele sind gerade Chile und Kolumbien.
In Kolumbien beabsichtigte die Regierung ein Gesetz (Ley 30), das 50% der staatlichen Hochschulbildung privatisieren würde. Dadurch würde die Hochschulbildung ihre Autonomie verlieren und der Zugang zu der Universität noch mehr erschwert. Die Durchsetzung eines noch neoliberaleren Modells, das nur ökonomische Ziele verfolgt, vernichtet andere Wissensformen sowie kommunitäre und nicht lukrative Entwicklungsmodelle. Im Rahmen der Durchführung einer neoliberalen Politik für die Hochschulbildung in Kolumbien, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten die ökonomische Krise der öffentlichen Universitäten verschärft. Einen Monat lang haben die Studierenden in Kolumbien weite Streiks geführt, haben Rundtische für Diskussionen aufgebaut und mit anderen sozialen Bewegungen Demonstrationen gemacht. Diese Mobilisierungen haben es geschafft, das Gesetz zu stürzen und die Regierung wurde gezwungen, mit der Bewegung eine integrale Bildungsreform zu diskutieren.
Trotz der Entmachtung dieses Gesetzes und der starken Repression, die die Bewegung seitens der staatlichen Kräfte erleben muss, ist die Bewegung mit ständiger Mobilisierung, dem Austausch von Vorschlägen und dem Aufbau weiterer Organisation beschäftigt.
Die Chilenische Bildung ist eine der teuersten und sozio-ökonimisch geschichtetsten weltweit. Verwandelt in ein Konsumprodukt müssen sich seit der Militärdiktatur mehr als 80% der chilenischen Familien direkt oder indirekt dem privaten Bankensektor verschulden und in vielen Fällen muss die Entscheidung getroffen werden, welche der Kinder zur Universität gehen und welche nicht. Die Regierungsstrategie der chilenischen Rechten und des ökonomischen Sektors, welche durch die Schwäche der politischen Opposition vereinfacht wird, hat ein neoliberales Modell in den 20 Jahren ihrer Regierung vertieft. Dies besteht aus dem Abbau der “öffentlichen Bildung” in Chile.
Aus diesem Grund haben die Gruppen der Schüler_innen und Studierenden die größte soziale Bewegung seit der großen Proteste gegen der Pinochet-Diktatur aufgebaut. Sie fordern mit einem enormen Rückhalt in der Bevölkerung eine öffentliche, kostenlose, qualitativ hochwertige und multikulturelle Bildung. Trotz der geplanten politischen Repression und der Unnachgiebigkeit der rechten Regierung gegenüber den schulischen und studentischen Forderungen, kämpft die soziale Bewegung seit 7 Monaten auch mit großer internationaler Unterstützung ununterbrochen für die Bildung. Wie die Sprecher_innen dieser Bewegung, die das soziopolitische Gesicht des Landes geändert hat, gesagt haben: “diese Bewegung ist gekommen, um zu bleiben”.
Gegen die Neoliberalisierung der Bildung wird es heute eine Lateinamerika-weite Demonstration für die öffentliche, kostenlose, qualitativ hochwertige und multikulturelle Bildung geben.
Der AStA der Freien Universität in Berlin, der aktiv in der deutschen studentischen Bewegung ist, solidarisiert sich mit euch und wird auch weiter für eine Bildung für Alle kämpfen.
Version en espanol: (mehr…)