Das Aushängeschild der FU macht dicht: ab kommenden Montag werden in die Philologischen Bibliothek der FU nur noch ausgewählte Nutzer und Nutzerinnen hineingelassen: Nur noch Studierende des Fachbereiches Philosophie und Geisteswissenschaften sowie Leute mit ausgewählten und plausiblen Nutzungsthemen sollen die Eingangskontrollen passieren – so jedenfalls kündigt es eine Rundmail der Bibliotheksleitung an alle NutzerInnen an:
Sehr geehrte Damen und Herren,
zum Semesterende steigt die Zahl der fachfremden Benutzer in der Philologischen Bibliothek leider wieder so stark an, daß wir uns gezwungen sehen, ab Montag, den 4.2. bis auf weiteres den Zugang zur Bibliothek von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr auf Mitglieder unseres Fachbereichs zu beschränken. Nur so können wir unseren Studierenden, die auf die Nutzung der Präsenzbestände in der Bibliothek angewiesen sind, in der Prüfungszeit angemessene Arbeitsbedingungen ermöglichen.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, daß wir zu den genannten Zeiten, wahrscheinlich für drei Wochen, vor dem Bibliothekseingang die Studentenausweise kontrollieren und andere Nutzer nach ihrer Fachbereichszugehörigkeit fragen werden. Da die studentischen Hilfskräfte, die diese Eingangskontrolle reihum übernehmen, Sie leider nicht alle kennen,
könnten auch Sie um einen Ausweis gebeten bzw. nach Ihrem Forschungsinteresse gefragt werden.Nicht-Fachbereichsmitgliedern, die tatsächlich mit den Beständen der Philologischen BIbliothek arbeiten möchten, werden wir selbstverständlichweiterhin Zugang gewähren.
Mit der Bitte um Unterstützung für diese Maßnahme
und besten Grüßen
Diese Mail bietet einen Vorgeschmack auf das, was uns droht wenn tatsächlich an der FU immer mehr Bibliotheken zusammengelegt und zentralisiert werden. Im Gespräch ist bereits, alle Bestände des Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften in der Universitätsbibliothek zu zentrieren (Vgl. Bericht hier). Dabei sollen nicht nur über 300.000 Bücher „aussortiert“ werden, sondern auch die Arbeits- und Leseplätze werden natürlich nicht mehr.
Gibt es also demnächst nur noch ein oder zwei Großbibliotheken an der FU mit Gesichts- und Themenkontrolle am Eingang? Absurde Zustände.
Wie auch schon 2006: FU-Bibliothek sperrt Juristen aus
Jecken entern die Silberlaube
http://www.freie-bildung-berlin.de/?p=308
Da es noch keinen Pingback gibt, hier der Hinweis auf einen lesenswerten Artikel zum Thema aus bibliotheksrechtlicher (und grundrechtlicher) Sicht vom geschätzten Herrn Steinhauer:
Ausschluss von Benutzern in der Philologischen Bibliothek der FU Berlin